Religiöse Kulturen im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts
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Dissertationsprojekt: Religionspolitische Autoritätssymbiose: Die Fälle der Verteidigungs- und der Bildungspolitik in der frühen Bundesrepublik

Das Projekt formuliert als zentrale Hypothese, dass der liberaldemokratische Staat durch kooperative religionspolitische Governance günstige Rahmenbedingungen für die Entwicklung politisch liberaldemokratischer Einstellungen der Religionsgemeinschaften auf seinem Staatsgebiet zu schaffen vermag und in diesem Prozess zugleich von einem Autoritätsvorsprung der Religionsgemeinschaften ihm gegenüber profitieren kann, indem er sich durch entgegenkommende Politikgestaltung ihrer Loyalität vergewissert und dadurch seine politische Autorität gegenüber den Gläubigen festigt.

Die Überprüfung der Hypothese erfolgt anhand zweier Fallbeispiele kooperativer Religionspolitik in Westdeutschland zwischen 1945 und 1965, nämlich der religionspolitischen Maßnahmen auf den Feldern der Verteidigungs- und Bildungspolitik. Untersucht werden dabei die Herausbildung und die kirchliche Bewertung einer Zusammenarbeit des Staates auf diesen Feldern mit der Katholischen Kirche sowie den unter dem Dach der EKD zusammengeschlossenen evangelischen Landeskirchen. Hierdurch soll festgestellt werden, inwieweit die Kirchen sich unter dem Eindruck einer solchen Kooperation dem jungen demokratischen Staatswesen annäherten und durch dessen positive Bewertung die politische Autorität des Staates stärkten.