Religiöse Kulturen im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts
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Dissertationsprojekt: Kirchenvorstände in der Erzdiözese Posen in Jahren 1875-1935

In der bisherigen polnischen Geschichtsschreibung zum Thema Kirchengeschichte ist ein „weißer Fleck“ in der Studie über die Beteiligung der Laien am Leben der Pfarrgemeinde zu finden. In Bezug auf die Erzdiözese Gnesen und Posen bleibt seit 1875 die Existenz der von den preußischen Behörden auferlegten Kirchenvorstände, die für die Verwaltung des Kirchenvermögens verantwortlich waren, fast unbekannt. Mitglieder dieser Gemeindestruktur waren der Pfarrer und - was wichtig ist - die Laien, die unter den finanziell unabhängigen Männern im Verhältnis zu der Größe der Gemeinde gewählt wurden. Dieser Zustand dauerte bis zur Wiederbelebung des polnischen Staates, bis zum Jahr 1935, in dem Kardinal August Hlond eine Verordnung erlassen hat, um die alte Praxis der Kirche, die die Rolle der Verwalter der Gemeinde stärkte, wiederherzustellen.

Die Kirchenvorstände werfen eine Reihe von Forschungsfragen auf. Es geht um die Art und Weise ihrer Berufung und die Umsetzung der Pfarrgemeinden, um im neuen System zu funktionieren. Die zweite wichtige Frage betrifft die Mitglieder der Kirchenvorstände und besonders die Umgebung, aus der sie sich rekrutiert haben. Die letzte wichtige Frage betrifft die Funktionsweise der Kirchenvorstände als Verwaltungsstrukturen des kirchlichen Eigentums, ihrer Beziehung zu dem Verwalter der Gemeinde, den Organen der Erzdiözese und der preußischen Regierung.

Bei der Durchführung der Forschung verwende ich die Methode der Veranschaulichung. Zu diesem Zweck unterscheide ich drei Arten von Pfarrgemeinden: große Gemeinden der Stadt Posen, Gemeinden aus mittelgroßen Städten und Dörfern.

Die Grundlage für die Arbeit sind die Quellen aus den Staatsarchiven (der Polizei, Wojewodschaft und auch das Archiv der Stiftung Preuβischer Kulturbesitz in Berlin), aus dem Archiv der Erzdiözese Posen und den Gemeindearchiven sowie gedruckten Quellen.