Religiöse Kulturen im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts
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Dissertationsprojekt: Grenzen überschreitende Derwische. Kulturkontakt und Kulturtransfer des Bektaschi-Ordens im langen 19. Jahrhundert

Mein Forschungsprojekt erforscht die zwischenkulturellen Beziehungen im Osmanischen Reich des langen 19. Jahrhunderts exemplarisch aus der Perspektive einer religiösen Kultur, nämlich dem Derwisch-Orden der Bektaschis.

Die kulturelle Diversität des Osmanischen Reichs als multireligiöser und polyethnischer Herrschaftsverband nahm im benannten Zeitraum insbesondere aufgrund intensivierter Beziehungen mit Westeuropa und Nordamerika noch weiter zu. Während der vertikale Umgang des Reiches mit seiner kulturellen Vielfalt teilweise erschlossen worden ist, stellen horizontale Interaktionen zwischen den einzelnen Kulturen noch Forschungsdesiderate dar. Fragestellungen, wie der Umgang mit dieser kulturellen Diversität aussah, welche Austausch- oder Abgrenzungsprozesse dadurch entstanden sind und zu welchen jeweiligen Ergebnissen diese führten, wurden von der Forschung bisher kaum formuliert.

In diesem Forschungsfeld siedelt sich mein Dissertationsprojekt an, in dem es die Kulturkontakte und -transfers der Bektaschi-Derwische sowohl innerhalb des Osmanischen Reichs als auch solche, die über die Reichsgrenzen hinausgingen, untersucht. Bei letzterem fokussiere ich mich insbesondere auf Westeuropa und Nordamerika.

Problemanalytisch fragt meine Forschung daher zum einen nach den Typen der Kulturkontakte und den Verhaltensweisen an den jeweiligen kulturellen Grenzen, zum anderen nach den Imaginationen und Konstruktionen des Fremden und des Selbst im Prozess der Kulturbegegnungen. Letztlich erforsche ich auch den durch diese Begegnungen entstandenen reziproken Kulturtransfer.